StartseiteWas ist Noma?

 

Bei Noma, auch Wangenbrand oder Wasserkrebs genannt, handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die in der westlichen Welt nahezu unbekannt ist und vorwiegend in Entwicklungsländern auftritt.

Die Krankheit beginnt stets als Geschwür innerhalb des Mundes und kann sich unbehandelt weiter ausbreiten, wobei Noma die Knochen und das Gewebe zerstört. Voraussetzung für das Voranschreiten der Krankheit ist jedoch ein schlechter Gesundheitszustand und mangelnde Hygiene. Die Krankheit wird durch grundsätzlich harmlose Bakterien verursacht, die sich im Mund des Betroffenen ansiedeln und bei gesunden Menschen keine Symptome hervorrufen. Betroffen von Noma sind daher nahezu ausschließlich unterernährte Kinder in Asien und Afrika, die bereits unter anderen Infektionskrankheiten leiden und in schlechten hygienischen Verhältnissen leben müssen.

Symptome der Krankheit

In der Regel tritt die Krankheit zunächst an der Wangenschleimhaut auf. Die Infektion zerstört das Gewebe der Wange, was ihr die Bezeichnung Wangenbrand" eingebracht hat. Als Leitsymptome sind Fieber und starke Schmerzen zu beobachten. Zudem sieht das Gesicht des Betroffenen in einem fortgeschrittenen Stadium regelrecht zerfressen aus. Erkrankten Personen fällt es schwer, zu sprechen oder richtig zu essen, auch der Seh-, Hör-und Riechsinn sind stark beeinträchtigt. Ist das Gesicht durch den fortschreitenden Wasserkrebs bereits stark entstellt, bedeutet dies eine sehr große psychische Belastung für die Betroffenen und führt vielfach zu deren sozialer Ausgrenzung.

Krankheitsverlauf

Ohne medizinische Hilfe nimmt Noma einen fortschreitenden Verlauf. Die Infektion, die in der Mundschleimhaut beginnt, kann sich unbehandelt schnell auf Nase, Augen, Ohren, Zunge und Mund ausweiten. Bei Noma handelt es sich um eine sehr aggressive Krankheit, die im weiteren Verlauf die Wange der Kinder zerfrist und den Kieferknochen freilegt.

Therapiemöglichkeiten

Alle eingesetzten Therapien gegen Noma verfolgen das Ziel, die Infektion aufzuhalten, die Symptome zu beseitigen und ein erneutes Auftreten der Krankheit zu unterbinden. In der Frühphase genügen als Therapie bereits eine verbesserte Ernährung sowie antiseptische Mundspülungen. Bei einem fortgeschrittenen Krankheitsverlauf müssen Antibiotika verschrieben werden, um die Infektion unter Kontrolle zu bringen. Wenn sich abgestorbenes Gewebe bereits gelöst hat und die Krankheit weit fortgeschritten ist, bleibt als einzig wirksame Hilfe eine plastische Rekonstruktion bereits zerstörter Gesichtspartien. Im Allgemeinen übersteigt dies in Entwicklungsländern jedoch die dortigen Möglichkeiten.

Gute Heilungschancen bestehen bei einer rechtzeitigen Behandlung. Durch mangelhafte Therapiemöglichkeiten in den Entwicklungsländern sterben jedoch bis zu 90 Prozent der Kinder, die sich mit Noma infiziert haben. Der Tod tritt bei Noma häufig durch eine Blutvergiftung oder eine besondere Form der Lungenentzündung ein. Kann die Infektionskrankheit gestoppt werden, bleibt den überlebenden Kinder oftmals ein entstelltes und stark verstümmeltes Gesicht.

Präventionsmöglichkeiten

Noma kann durch adäquate medizinische Versorgung und ausreichende Hygiene sicher vorgebeugt werden. Eine qualitative Verbesserung der Lebensumstände in den Entwicklungsländern würde somit die beste Prävention bedeuten. Dass die Krankheit nur bei Kindern ausbrechen kann, deren Immunsystem geschwächt ist und die in hygienisch inakzeptablen Verhältnissen leben müssen, geschieht wirksame Prävention durch folgende Faktoren:

- die Bekämpfung von Mangel- und Unterernährung
- die Verbesserung der hygienischen Verhältnisse vor Ort
- die rechtzeitige Behandlung von Infektionskrankheiten

- das Vermeiden von Erkrankungen durch vorbeugende Impfungen.

Die Infektionskrankheit Noma kann durch entsprechende Hilfe, bei der die medizinische und hygienische Versorgung in Entwicklungsländern im Fokus steht, erfolgreich bekämpft und ausgerottet werden. An dieser Stelle sei noch einmal betont, dass die Krankheit nicht nur weitreichende negative Konsequenzen auf die physische, sondern auch auf die psychische Gesundheit der Kinder ausübt und vielfach zur sozialen Ausgrenzung der Kinder führt.

DatenschutzerklärungImpressum